Rede der kubanischen Delegation vor dem Gouverneursrat der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO). 4-6 März 2024.
Punkt 5: „Stärkung der Aktivitäten der Organisation in Bezug auf Wissenschaft, Technologie und nukleare Anwendungen".
Herr Präsident,
Die kubanische Delegation schließt sich den Beiträgen der Vertreter der Gruppe G77+China und der Gruppe Lateinamerika und Karibik (GRULAC) an.
Wir danken dem Generaldirektor für seinen Bericht GOV/2024/2, den wir zur Kenntnis nehmen und in unserer nationalen Eigenschaft die folgenden Bemerkungen machen:
Kuba hebt die Arbeit der IAEO auf dem Gebiet der nuklearelektrischen und nichtelektrischen Anwendungen hervor und bekräftigt die Notwendigkeit, den Transfer von Nukleartechnologie zu friedlichen Zwecken und den Wissensaustausch mit Entwicklungsländern weiter zu verstärken.
Wir bekräftigen unsere Unterstützung für die NUTEC-Plastics-Initiative zur Bewältigung der durch die Plastikverschmutzung entstehenden Herausforderungen. Mein Land bekräftigt seine Bereitschaft, sich weiterhin an diesem Projekt zu beteiligen und seine Erfahrungen und sein Fachwissen auf diesem Gebiet unter der Leitung des Zentrums für Umweltstudien in Cienfuegos (CEAC) einzubringen.
Kuba hat seine Kapazitäten in den Bereichen Probenahme, Trennung, Identifizierung und Quantifizierung von Mikroplastik im Meer ausgebaut und den Betrieb des Überwachungslabors verbessert, das bis 2026 zu einem regionalen Knotenpunkt werden soll, der die Tätigkeit anderer Labors unterstützen kann.
Wir unterstützen voll und ganz die Initiative „Rays of Hope“, die darauf abzielt, den Ausbau der Kapazitäten der Mitgliedstaaten zu fördern, um ihrer Bevölkerung Zugang zu Geräten und Einrichtungen für Diagnose und Strahlentherapie sowie zur Krebsbekämpfung zu verschaffen. Wir unterstreichen die Bedeutung der Veranstaltung zur Förderung dieser Initiative, die vom 29. Januar bis 2. Februar stattgefunden hat.
Meine Delegation beglückwünscht die Agentur zum Erfolg der ZODIAC-Initiative, zur Kontinuität des Marie-Curie-Stipendienprogramms und zur Vorstellung anderer neuen Initiativen wie Atoms4Food und Atoms4NetZero, die zwei der wichtigsten Probleme der heutigen Welt betreffen und zu deren Lösung die IAEO einen wichtigen Beitrag leisten kann.
Wir bekräftigen Kubas Unterstützung für das regionale Kooperationsabkommen Förderung der Nuklearwissenschaft und -technologie in Lateinamerika und der Karibik (ARCAL) sowie für die im Rahmen des Abkommens entstehenden Kooperationsmaßnahmen und die Ausweitung der nationalen und internationalen Partnerschaften des Abkommens.
Für mein Land ist die friedliche Nutzung der Kernenergie in Bereichen wie Gesundheit, Landwirtschaft und Umwelt von grundlegender Bedeutung für die Umsetzung der nationalen Entwicklungsstrategie bis 2030.
Wir erkennen die Arbeit an, die das Iberoamerikanische Forum der radiologischen und nuklearen Aufsichtsbehörden (FORO), dessen Gründungsmitglied Kuba ist, in den mehr als 25 Jahren seines Bestehens zur Förderung der Sicherheit nuklearer Anwendungen geleistet hat.
Herr Präsident,
Die Errungenschaften bei der Umsetzung des Programms unseres Landes waren trotz der zahlreichen und anhaltenden Beschränkungen möglich, die durch die von den Vereinigten Staaten von Amerika seit mehr als sechs Jahrzehnten gegen Kuba verhängte Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade verursacht wurden, die die Durchführung von Projekten der technischen Kooperation zwischen unserem Land und der IAEO erheblich beeinträchtigt.
Lassen Sie mich abschließend betonen, dass Atomwaffen keinen gemeinsamen Nutzen stiften können, die Nutzung von Atomen für Frieden und Entwicklung hingegen schon.
Ich danke Ihnen vielmals.
(EmbaCubaAustria)
