Sehr geehrte Genossinnen und Genossen,
Noch einmal die Geschichte und unsere Verpflichtung mit der Menschheit und mit unserer Mitbürger hat uns hier zusammengerufen, um die Befreiung einer der schrecklichsten Konzentrationslager des Nazi-Regimes zu feiern. Das Treffen stellt ein Symbol dar: die Brefreiung des Menschheit vom Faschismus vor 72 Jahre schon.
Obwohl die Zeit vergangen ist, herrschen die Traurigkeit und den Schmerz in den Mauern von Mauthausen. Sieht so aus, als seine Opfer hier wären, um uns zu zeigen, wieviel sie aufgrund der hier vom 1938 bis 1945 verübten Gräueltaten gelitten haben. Sie warnen uns. Wir sollen die Wiederholung eines Völkermords wie dieser vermeiden.
Dieser Ort hätte niemals existieren dürfen. Es ist schwer zu glauben, dass andere Menschen es entworfen haben. Mauthausen hatte die Lagerstufe III, die schlimmste für Konzentrationslager des Naziregimes. Hier kam man hinein, aber ohne Hoffnung auf Entlassung. Die Hauptopfer waren politische Häftlingen und antifaschistische Kämpfer. Das Hauptziel war die Ausrottung der Gefangenen durch Schwerarbeit und schändliche Ausbeutung.
Hierher sind viele Männer und Frauen, ältere Menschen und Kinder gekommen, die für die schreckliche offizielle Faschismusdoktrin anders waren, entweder durch Herkunft oder Religion, oder auch wegen ihrer Behinderungen oder sexueller Orientierung, wegen ihrer Ideologie oder Denkweise.
Es waren Hunderttausende, unter ihnen Russen, Polen, Spanier, Österreicher, aber auch Lateinamerikaner, die hier ihre letzten Tage verbracht haben. Darunter fünf Kubaner, die gemeinsam mit mehr als 1500 Mitbürgern zu den internationalen Brigaden gehörten und seitens der Republik gegen den Faschismus im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft haben. Diese fünf Kubaner ließen den internationalistischen und freigebigen Geist entstehen, der uns immer gekennzeichnet hat.
Das Schicksal wollte, dass Roberto Cortezón Martínez, Félix Llanos Alonso, Alberto Sánchez Martínez, José Luis Pérez Arocha und Manuel Sola Castillo von Kollaborateuren des Vichy-Regimes festgenommen und an die Hitler-Horden im besetzten Frankreich ausgeliefert worden sind. Hier wurden sie als Staatenlose betrachtet und haben den Schmerz erlitten, der vom nazifaschistischen Staatsterrorismus all jenen auferlegt wurde, die für die Demokratie und die Freiheit, für das Recht anders zu sein oder zu denken und die ohne Angst gegen das nazifaschistische Regime gekämpft haben.
Die Geschichte wurde erzählt und es ist wichtig, uns immer und immer wieder an sie zu erinnern, obwohl es hart und erschütternd sei. So wird man sie nie vergessen, und wir werden daraus die notwendigem Lehren ziehen.
Wie ist es möglich, dass die Menschen solche Orten errichtet haben, um andere Menschen auszurotten? Welche waren die Gründe für den Unsinn des Nazifaschismus?: Die Intoleranz, der Rassismus, die Fremdenfeindlichkeit und der hegemonistische Expansionsdrang.
Es erschüttert mich die Tatsache, dass leider solche Geisteshaltungen in der Gegenwart überall immer mehr zunehmen, vor allem in Europa.
Wir dürfen in dem Bemühen die Solidarität und die Zusammenarbeit unter den Menschen entstehen und wachsen zu lassen, niemals nachlassen.
Und angesichts des Vormarsches der Rechten überall, sowie ihres Sammelbeckens rassistischer und fremdenfeindlicher Gruppen ist es unaufschiebbar für die fortschrittlichen und linken Kräfte, gemeinsam zu kämpfen und parteiegoistische Interessen und Sektierertum zu stellen, um unsere Aktionen und kreative ideologische Arbeit zu unterstützen. Wir sollen diese legendäre Losung der Spanischen Republik wiederholen und wiederholen, die auf dem Schlachtfeld immer zu vernehmen war:
Sie kommen nicht durch!
Ewiger Ruhm den in Mauthausen gestorbenen Kubanern!
Nie wieder Faschismus!
¡Hasta la victoria, siempre!
Vielen Dank
Sehen Sie mehr Fotos in unserer Flickr-Galerie: http://bit.ly/2progN6.
(Embacuba Austria)